Klimaschutz in der Küche: Nachhaltig kochen leicht gemacht?
Klimafragen stellen sich nicht nur in der Politik, sondern auch im Kleinen, zum Beispiel beim Kochen, schließlich sollten Nachhaltigkeit und Umweltschutz spätestens seit Greta Thunbergs Bewegung „Fridays for Future“ in der Gesellschaft angekommen sein. Wir denken dabei oft an die Recycling, an saubere regenerative Energieerzeugung und an die Erhaltung der Regenwälder. Doch eigentlich geht Umweltschutz schon im Kleinen, nämlich auf unseren Tellern, los. Manche werden jetzt die Augen verdrehen, aber vielleicht bleiben dir aus diesem Artikel ein oder zwei Hacks im Kopf, mit denen du den Kochlöffel nachhaltiger schwingst.
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Was heißt es, klimafreundlich zu kochen?
Eine einheitliche Definition für klimafreundliches Kochen gibt es wohl kaum. Daher stelle ich jetzt hier und jetzt meine eigene Definition auf. Vielleicht wird diese ja bald in namenhaften Werken rezitiert:
Klimafreundlich zu kochen, heißt Nahrungsmittel nach umweltschonenden Aspekten auszusuchen und zuzubereiten. Hierbei sollte die Energie, die in die Erzeugung der Lebensmittels investiert wird, die Transportwege, die sowie die Kühlkette bis zur Erreichung des Endkonsumenten sowie dessen Lagerung und Zubereitungsart berücksichtigt werden.
Das würde bedeuten, es sollten keine Lebensmittel gekauft werden, die im letzten Eck der Welt unter hohem Energieaufwand erzeugt wurden und weitere Ressourcen zur Lagerung und Zubereitung.
7 Tipps für Klimafreundliches Kochen & Einkaufen
Was kann man also konkret tun, um beim Kochen das Klima ein wenig mehr zu schonen? Eines kann ich jetzt schon sagen: Klimafreundliches Kochen heißt an mancher Stelle etwas Bequemlichkeit einzubüßen. Sicherlich ist es schwer, alles umzusetzen. Darum geht es aber auch gar nicht. Wenn sich jeder nur eine Sache heraussuchen würde, würde unsere Nahrungsversorgung insgesamt eine nachhaltigere werden.
#1 Regional und saisonal einkaufen
Warum ist das klimafreundlich? Die Antwort ist eigentlich relativ einfach. Regionale Lebensmittel haben eine bessere CO2-Bilanz, weil sie nicht so weite Wege per Flugzeug, Schiff oder LKW zurücklegen müssen, bis sie auf unserem Teller landen. Positiver Nebeneffekt: Du unterstützt die Landwirte in deiner Umgebung. Damit geht auch der Gedanke des Saisonalem Einkaufen einher. Wer auf das Klima achten möchte, kauft im Winter keine Erdbeeren, weil diese normalerweise zu dieser Jahreszeit nicht in Mitteleuropa wachsen.

#2 Auto für den Einkauf stehen lassen
Wer zum Einkaufen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, ist umweltschonender unterwegs als wenn jeder mit dem Auto fährt. Und so geht er dahin – der Komfort. Dafür dürfte ihr euch ab jetzt im Sonnenschein eines guten Gewissens baden. Wer zu Fuß einkauft oder mit dem Rad fährt, darf sich sogar über zusätzliche Bewegung, eine gesteigerte Fettverbrennung und langfristig über ein bessere Körperempfinden freuen. Sind das nicht tolle Aussichten?
#3 Mehr Gemüse & weniger Tierprodukte
Die Veganer lachen sich jetzt ins Fäustchen, aber es ist wahr. Tierprodukte benötigen zur Herstellung einfach mehr Energie als pflanzliche Produkte. So werden Kühe (wenn sie es gut haben) mit viel Gras gefüttert und wie wir Menschen benötigen sie zum Überleben auch eine ganze Menge Wasser, bis sie ihren Weg zum Schlachter gehen. Gemüse kommt da mit weniger Futter und Wasser aus, was die Ökobilanz natürlich wiederum verbessert. Dies lässt sich natürlich auch auf andere Nahrungsmittel wie Käse oder Butter übertragen. Mein Tipp daher: Mehr Gemüse – und dann aber regional und saisonal!
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#5 Gut kalkulieren und weniger wegwerfen
Die Menge an Lebensmittel, die ungenutzt ihren Weg in den Abfall findet ist weltweit enorm und aus Klimasicht tatsächlich eine kleine Katastrophe, denn die ganze Energie und das Wasser, dass in die Produktion gesteckt wurde, verpufft so wie das CO2, das für den Transport dieser vergeudeten Lebensmittel in die Atmosphäre geblasen wurde. Überlegt daher gut, was ihr einkauft. Mein Tipp: Führt eine Art Ernährungs- oder Einkaufstagebuch, damit habt ihr über kurz oder lang schnell heraus, wieviel Nahrung ihr tatsächlich pro Woche konsumiert.
#6 Frisches statt Fertiges
Frische Lebensmittel sind nicht nur bekömmlicher für unseren Körper, sondern auch klimaschonender als stark verarbeitete. Nehmen wir einmal das Beispiel einer Tiefkühllasagne. Die Zutaten kommen meist nicht aus der Region, weswegen sie zur Produktionsstätte geliefert werden müssen, was sicherlich nicht emissionsfrei stattfindet. Anschließend werden die Zutaten über energieschluckende Fertigungsstrecken verarbeitet und das Endprodukt dann schockgefroren. Damit es haltbar bleibt, muss es bis zum Verzehr tiefgekühlt bleiben, was bedeutet, dass es gefroren gelagert und transportiert werden muss – von der Fabrik bis zu uns Nachhause und dort auch weiterhin. Das frisst Strom ohne Ende, der bekanntlichermaßen auch nicht wie durch Zauberhand aus der Steckdose kommt. Also: Finger weg von Tiefkühlnahrung, hallo Frischkost!
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#7 Energie beim Kochen sparen
Am besten wäre es natürlich alles ungekocht, kalt und roh zu essen. Auf Dauer macht das aber keinem Menschen Spaß. Daher empfehle ich folgendes, um möglichst klimaschonend zu kochen:
- Lebensmittel vor dem Kochen schon aus dem Kühlschrank oder aus dem Gefrierfach nehmen
- Wasserkocher nutzen, um Kochwasser warm zu bekommen
- Deckel nutzen, um die Wärme im Top optimal auszunutzen
- Öfter einmal One-Pot-Gerichte zubereiten, um nicht für jede Komponente des Gerichts neue Energie unnötig zu verschwenden
- Lebensmittel kleiner schneiden, weil sie dann auch schneller gar sind
Fazit
Mit ein wenig Nachdenken beim Thema Ernährung können wir Energie, Emissionen und Wasser einsparen und uns selbst eine weißere Weste verleihen. Sicherlich können wir nicht immer zu 100 Prozent klimafreundlich kochen und einkaufen, aber wir können einige wenige unserer Gewohnheiten ändern, um der Umwelt eine kleine Verschnaufpause zu verpassen.
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Fotocredits:
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