Können die zukünftigen DC-Superheldenfilme Marvel noch einholen?
Nach dem großen Erfolg der Marvel-Comicverfilmungen dürfte das wohl schwierig werden. Während Superheldenfilme von DC meist eher schlechte Kritiken eingefahren haben, genießen die Avengers beispielsweise große Beliebtheit bei Millionen von Menschen. DC/Warner muss sich jetzt also ganz schön ins Zeug legen, um nicht völlig den Anschluss zu verlieren.
Warum kommen DC-Filme schlechter an als ihre Kollegen von Marvel?
Das ist sicherlich ein etwas jüngeres Problem, schließlich waren vor allem Superman und Batman schon lange bevor der Hype um das Marvel Cinematic Universe ausgebrochen ist, große Kassenschlager. Dafür sprechen vor allem die vielen Kinoblockbuster und Serien wie Superman – die Abenteuer von Lois und Clark, Smallville oder Gotham. Im Bereich der Serien ist DC mit Arrow, Flash, Supergirl oder Legends of Tomorrow auch erfolgreich. Nur bei den Superheldenfilmen will das nicht so recht funktionieren – mit Ausnahme von Wonder Woman und Suicid Squad. Doch woran liegt das?
Die Gründe für Flops wie Batman vs. Superman oder Justice League sind für mich relativ einfach. Die Storys, die man hier versucht aufzubauen, sind von vornherein nicht glaubhaft, die Wendungen sind zu einfach und die schauspielerische Leistung lässt (zum Teil) auch zu wünschen übrig.

Batman vs. Superman: Der Flop unter den Superheldenfilmen schlechthin!
Der Konflikt zwischen beiden Helden ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Superman (Henry Cavill) wirft Batman vor, dass er sich über das Gesetz erhebe und Batman zeigt eine Phobie gegen Aliens. Der Konflikt findet also rein auf der persönlichen Ebene statt. Lex Luthor (Jesse Eisenberg) streut noch etwas Salz in die Wunde und schon bekämpfen sich die beiden beliebtesten Superhelden aus dem DC Universum. Als der genetisch modifizierte Commander Zod (Michael Shannon) dann seine Reinkarnation feiert, verbünden sich die bisherigen Erzfeinde plötzlich. Auslöser ist dafür im Übrigen eine absolut unwichtige Gemeinsamkeit der Mütter der beiden Superhelden. Zudem muss man einfach sagen, dass Ben Affleck auch die denkbar schlechteste Nachbesetzung von Christian Bale ist. Da hätte man sich nach einem talentierteren Schauspieler umschauen sollen. Das einzige Gute an Batman vs. Superman in meinen Augen ist das Debüt von Wonder Woman (Gal Gadot)!
Justice League: Zu viel von allem
Wer von einem Superheldenfilm nur Action erwartet, wird bei Justice League sicher nicht enttäuscht. Im Englischen würden man allerdings sagen: „DC is trying too hard!“ Und das finde ich auch. Die Produzenten von Justice League haben versucht, zu viele Elemente in den Film zu stecken. Da hätten wir einmal die Verarbeitung des Todes von Superman sowie seine Auferstehung, die Formierung der Justice League, eine Prise Mythologie in Form von einem Superschurken mit dem lächerlichen Namen „Steppenwolf“ und seiner Suche nach den sog. Mutterboxen. Mit diesen kann er dann die Apokalypse herbeiführen. Daneben soll auch noch die „Geburt“ von Cyborg (Ray Fisher) behandelt und ein neuer, aber etwas dümmlicher Flash (Ezra Miller) vorgestellt werden. Du merkst schon, es ist einfach zu viel.
Andreas Borcholte von Spiegel Online sieht die Justice League in einem ähnlichen Licht:
Es ist schwer, „Justice League“ nicht als Himmelfahrtskommando zu betrachten, diesseits wie jenseits der Leinwand. Denn mit Ausnahme des inspirierten und packenden „Wonder Woman“-Films von Regisseurin Patty Jenkins bestachen die Heldenfilme aus dem Hause DC/Warner Bros. bisher vor allem durch Bleiernheit, Pathos-Dröhnen, Überlänge und Hüftsteife.
Für mich stellt sich die Frage, warum hat man nicht zunächst Einzelfilme zu Flash, Cyborg und Aquaman produziert hat, um dann eine Zusammenführung der Helden zu veranlassen. Bei Marvel hat das so ähnlich auch funktioniert. Für mich macht es zudem keinen Sinn, Flash neu zu besetzen, wenn man doch eigentlich eine gut laufende Serie mit einem sehr populären Hauptdarsteller (Grant Gustin) hat? Das Fazit zu Justice League sieht also eher mager aus. Jetzt fragt man sich zurecht, was bringt DC/Warner Bros. als nächstes, um sich im Genre der Superheldenfilme nicht komplett lächerlich zu machen?
Welche DC Superheldenfilme erwarten uns 2018 / 2019?
Aquaman
Am 21. Dezember 2018 kommt zunächst einmal Aquaman (Jason Momoa) in die Kinos. Er wurde uns schon in Justice League vorgestellt. Seine Geschichte wurde uns da aber noch nicht erzählt. Das wird DC/Warner Bros. jetzt nachholen. Origin-Geschichten kommen ja bekanntermaßen sehr gut an, was man am großen Erfolg von Wonder Woman gesehen hat. Der Trailer verspricht Popcornkino vom allerfeinsten, Thronfolgestreitigkeiten von zwei konkurrierenden Brüdern und einem drohenden Krieg kennen wir aber bereits auch schon von Marvel (Thor und Loki). Geben wir Aquaman aber eine Chance. Vielleicht überrascht der Superheldenfilm am Ende dann doch noch.
Shazam
Am 5. April 2019 startet dann Shazam durch. Dieser Superheld dürfte in Deutschland noch relativ unbekannt sein. Dabei geht es um den Waisenjungen Billy Batson (Zachary Levi), der durch einen Zauberer in einen Superhelden namens Captain Marvel verwandelt wird. Warum heißt der Superheldenfilm Shazam? Weil sich Billy in Captain Marvel verwandelt, wenn er den Namen des Zauberers ausspricht – und dieser heißt Shazam. Eines kann man jetzt schon sagen: voraussichtlich wird dieser Streifen weniger Ernst als die Superheldenfilme Batman, Justice League und Wonderwoman. Versucht man hier von Marvel abzuschauen? Einen kleinen Vorgeschmack gibt es bereits, den offiziellen Trailer:
Wonder Woman 1984
Erst im November 2019 können wir uns wieder auf die schlagkräftige Diana alias Wonder Woman freuen. Viel ist über die Handlung des zweiten Teils des Blockbusters nicht bekannt, es lässt sich aber schon sagen, dass er in den 80ern angesiedelt ist, dass der Kalte Krieg eine Rolle spielen wird und das Bösewichtin Cheetah (Kirsten Wiig) die Gegnerin von Diana sein wird. Ob die Fortsetzung der Geschichte der Walkürenheldin genauso erfolgreich sein wird wie Teil 1, werden wir wohl abwarten müssen. Die Kollegen von Colliders konnten auf der San Diego Comic Con 2018 aber schon einen ersten kleinen Eindruck gewinnen und berichten, was da auf uns zukommen wird.
Fazit
Nach den Pleiten Batman vs. Superman und Justice League können wir nur hoffen, dass DC /Warner Bro. noch die Kurve bekommt. Dass was wir über Aquaman, Shazam und Wonder Woman 1984 schon wissen, klingt soweit ganz gut. Hoffen wir also auf das beste.
Superheldenfilme sind Dein Ding? Dann interessieren Dich sicherlich auch die Serien Marvels Defenders oder Marvels Inhumans.
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